Urlaub in Vieste

Anreise nach Vieste

Die Reise zu meinem Urlaubsdomizil in Vieste war weit mehr als ein reines Ankommen – sie war der Auftakt zu einem Abenteuer, das mich vom urbanen Trubel in eine Oase aus Meer, Felsen und jahrhundertealter Geschichte führte.

Mit dem Auto durch die Adria-Route

Ich startete frühmorgens in München, überquerte auf der A9 und A22 die Alpen und tauchte bald in die sanften Hügel Norditaliens ein. Südlich von Bologna glitt die Fahrt auf der A14 entlang der Adria-Küste – ein Panorama aus weiten Ebenen, Pinienhainen und leuchtend blauen Meeresinseln. Bei Rimini gönnte ich mir einen Espresso an einer Straßentankstelle, bevor die Strecke ins Herz Apuliens führte. Kurz hinter Foggia bog ich ab, folgte schmalen Landstraßen durch Olivenhaine und erreichte nach insgesamt zwölf Stunden Fahrt schließlich Vieste. Jeder Kilometer ließ mich das Tempo hinter mir lassen und den Urlaub spüren.

Per Zug und Bus ins Herz des Gargano

Für alle, die das Autofahren lieber der Landschaft widmen, ist die Kombination aus Zug und Bus ideal. Die Fahrt mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Foggia verging in Windeseile. Dort wartete bereits ein Linienbus, der über kurvige Bergstraßen direkt zur riesigen Klippe von Vieste und ins historische Zentrum fuhr. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist entspannt und gewährt bereits erste Ausblicke auf die felsige Küste und den weiten Apennin-Hinterland.

Flug und Mietwagen: Schnell in den Süden

Wer es eiliger hat, wählt den Flug nach Bari oder Pescara. Günstige Verbindungen zahlreicher Airlines bringen dich in etwa eineinhalb Stunden ins Herz Apuliens. Am Flughafen übernahm ich meinen Mietwagen – ideal, um abseits des Ortes versteckte Buchten zu entdecken. Innerhalb von zwei Stunden erreichte ich Vieste, während die vorbeiziehende Landschaft von sanften Hügeln, malerischen Dörfern und endlosen Olivenhainen erzählte.

Die ersten Eindrücke von Vieste

Kaum angekommen, empfing mich eine Brise aus Salzwasser und Pinienharz. Dieser Duft, gemischt mit sonnengewärmtem Stein, fühlt sich sofort vertraut an – als würde die Küste dich mit offenen Armen begrüßen.

Das mittelalterliche Zentrum auf dem Felsen

Vieste thront auf einem markanten Kalkfelsen, der steil aus dem Meer aufragt. Sein historisches Herz bildet die Altstadt mit labyrinthartigen Gassen, in denen weiß gekalkte Häuser, bunte Blumentöpfe und kleine Plätze eine fast märchenhafte Stimmung erzeugen. Schon der Anblick der Kathedrale San Giorgio, die über der Klippe wacht, weckte in mir die Sehnsucht, jede Ecke zu erkunden.

Die Strandpromenade und der Hafen

Am Fuße des Felsens erstreckt sich die elegante Strandpromenade mit Cafés, Eisdielen und Restaurants. Fischerboote schaukeln im Hafen, während in der Abendsonne Möwen über der Mole kreisen. Ein Spaziergang hier erschien mir wie eine kleine Zeitreise: Zwischen modernen Beachbars und jahrhundertealten Wachtürmen verschmilzt Tradition mit zeitgenössischem Urlaubsflair.

Erlebnisse und Aktivitäten vor Ort

Vieste lebt vom Wechselspiel zwischen azurblauem Meer, wilden Felsformationen und der uralten Kultur des Gargano. Hier sind meine persönlichen Höhepunkte.

Strandtage und Meeresabenteuer

Die Spiaggia di Castello direkt unter der Altstadt war mein erster Stopp. Feiner, goldener Sand, sanft abfallendes Wasser und kleine Höhlen – perfekt zum Schwimmen und Schnorcheln. Ein Ausflug per Kayak führte mich entlang der imposanten Felsküste zu geheimen Grotten, in denen das Licht das Wasser smaragdgrün leuchten ließ. Wer es sportlich mag, kann hier auch Stand-Up-Paddling ausprobieren oder eine Bootstour zu den Tremiti-Inseln unternehmen.

Wanderungen im Nationalpark Gargano

Nur wenige Kilometer hinter Vieste beginnt der Nationalpark Gargano. In der mystischen Foresta Umbra wandert man zwischen jahrhundertealten Buchen, hört Vogelkonzerte und begegnet vielleicht Wildschweinen. Routen wie der Sentiero degli Orti oder der Weg zum Aussichtspunkt Belvedere del Pino Botta versprechen spektakuläre Panoramen über die Adria und das weite Inland Südapuliens.

Kulinarische Genüsse

Die Küche Viestes ist so lebendig wie das Meer: Frischer Fisch, Meeresfrüchte und hausgemachte Pasta treffen auf Olivenöl und Zitrusfrüchte aus der Region. In einer familiären Trattoria kostete ich Scialatielli ai frutti di mare – selbstgemachte Bandnudeln mit Muscheln und Garnelen – und dazu einen lokalen Weißwein. Zum Dessert servierte man mir Cartellate, filigrane Teigfalten mit Honig und Fenchelsamen. Diese Kombination aus herzhaften und süßen Aromen spiegelt die Wärme und Gastfreundschaft der Einheimischen wider.

Unterkunft und lokale Gastfreundschaft

Vieste bietet eine große Bandbreite an Übernachtungsmöglichkeiten – von authentischen B&Bs in den engen Gassen bis zu luxuriösen Beach-Resorts.

Charmante B&Bs und Boutique-Hotels

Ich wählte ein kleines Bed & Breakfast im Altstadtkern: Im Patio meines Zimmers flankierten Oleanderbüsche und Zitronenbäume das Morgengeläut der Kirchenglocke. Die Gastgeberin bereitete jeden Morgen frische Croissants und hausgemachten Joghurt mit Feigenmarmelade zu. Diese persönliche Atmosphäre machte das Heimkommen nach einem Strandtag besonders schön.

Das Erlebnis „Locanda bei Freunden“

Ein paar Nächte verbrachte ich in einer Locanda außerhalb der Altstadt, wo ein Einheimischer mir nicht nur ein gemütliches Zimmer bot, sondern auch sein Wissen über geheime Badebuchten, traditionelle Feste und alte Sagen teilte. Abends saßen wir bei einer Karaffe Primitivo, und er erzählte von der Jahrtausende alten Verbindung seiner Familie zur Adria.

Tipps für eine unvergessliche Zeit

Beste Reisezeit

Mai bis Juni und September gelten als Geheimtipp: Die Wassertemperaturen sind angenehm, die Strände weniger überlaufen, und die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite. Im Juli und August ist es heiß und sehr belebt, was zwar Urlaubsstimmung garantiert, aber manchmal auch Wartezeiten mit sich bringt.

Packliste und Insider-Tipps

– Sonnencreme mit hohem Lichtschutz und eine Kopfbedeckung sind unerlässlich. – Snorkel-Set und Wasserschuhe erleichtern das Erkunden der Felsenbuchten. – Bequeme Schuhe für Wanderungen im Nationalpark und in den Gassen. – Ein kleines Notizbuch: Die schönsten Eindrücke halten sich auf Papier genauso gut fest wie im Kopf. Und ganz wichtig: Erkunde mit offenen Augen die lokalen Wochenmärkte, um frische Oliven, handgemachten Käse und duftende Kräuter als Mitbringsel zu erstehen.

Abschließende Gedanken und Ausblick

Mein Urlaub in Vieste hinterließ Spuren in meinem Herzschlagrhythmus: Das Rauschen der Wellen, das Spiel von Licht und Schatten an den Felswänden und die unaufdringliche Herzlichkeit der Menschen sind Erinnerungen, die noch lange nachklingen. Vieste ist kein Ort, den man einfach abstreift wie Sand von den Füßen – er setzt sich fest wie ein warmer Windhauch, der einen immer wieder zurückführt.

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